Mehr Energie & Fokus mit Eisen: Natürliche Tipps gegen Eisenmangel
Eisen gehört zu den wichtigsten Spurenelementen im Körper – und wird doch oft unterschätzt. Erfahre, warum Eisen für deine Energie, Konzentration und Vitalität entscheidend ist, lerne den Unterschied zwischen Eisen- und Ferritinwert kennen und erhalte Tipps zur natürlichen Aufnahme von Eisen über die Nahrung.
Eisen – mit kleinen Mengen Großes bewegen
Sauerstofftransport, Energiestoffwechsel, gesunde Zellfunktion – Eisen ist im Körper unersetzlich. Umso wichtiger ist es, den eigenen Eisenspiegel im Blick zu behalten – gerade dann, wenn du dich vegetarisch oder vegan ernährst, viel Sport treibst oder als Frau in einer Lebensphase stehst, die dich besonders beansprucht.
Warum Eisen so wichtig ist, welche Unterschiede es gibt, worauf du achten solltest, um ausreichend davon aufzunehmen und wie du deinen täglichen Bedarf auf natürliche Weise decken kannst, schauen wir uns heute genauer an.
Warum ist Eisen so wichtig für deinen Körper?
Eisen ist ein lebenswichtiges und essenzielles Spurenelement, das in jeder Körperzelle vorkommt. Obwohl der Körper nur geringe Mengen davon benötigt, erfüllt Eisen eine ganze Reihe zentraler Aufgaben – angefangen beim Sauerstofftransport bis hin zur Zellteilung.
Folgende gesundheitsbezogene Aussagen (Health Claims) über Eisen sind von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zugelassen:
Eisen trägt zu einer normalen Bildung von roten Blutkörperchen und Hämoglobin bei.
Eisen trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel bei.
Eisen trägt zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei.
Eisen trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei.
Eisen trägt zu einem normalen Sauerstofftransport im Körper bei
Damit du dich energiegeladen, konzentriert und leistungsfähig fühlst, sollte dein Körper ausreichend mit Eisen versorgt sein. Anders gesagt: Wenn dein Eisenspeicher leer ist, spürst du das ziemlich deutlich – auch wenn du vielleicht nicht sofort weißt, woran es liegt.
Was sind mögliche Anzeichen für einen Eisenmangel?
Ein Eisenmangel macht sich oft schleichend bemerkbar – mit Symptomen wie Müdigkeit, Blässe, Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen oder erhöhter Reizbarkeit. Auch Haut, Haare und Nägel können darunter leiden: Haarausfall, brüchige Nägel oder eingerissene Mundwinkel sind mögliche Hinweise. Bei ausgeprägtem Mangel kann es zusätzlich zu Atemnot oder Schlafstörungen kommen. Solltest du solche Beschwerden häufiger bemerken, dann lass auch Eisenstatus ärztlich prüfen!
Wichtig zu wissen: Eisen kann vom Körper nicht selbst hergestellt werden. Es muss regelmäßig über die Nahrung aufgenommen werden – idealerweise in einer Form, die dein Körper auch gut verwerten kann.
Hämeisen und Nicht-Hämeisen – wo liegt der Unterschied?
Nicht jedes Eisen ist gleich – zumindest nicht, wenn es um die Aufnahme im Körper geht. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Hämeisen (aus tierischen Lebensmitteln) und Nicht-Hämeisen (vor allem aus pflanzlicher Nahrung).
→ Hämeisen
..steckt z. B. in Fleisch, Fisch und Geflügel. Diese Form von Eisen ist an Hämoglobin gebunden – das wiederum ist ein eisenhaltiges Protein in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten), das für den Sauerstofftransport im Körper verantwortlich ist. Häm-Eisen kann demnach vom Körper besonders effizient aufgenommen werden, seine Bioverfügbarkeit liegt bei rund 20–30 %.
→ Nicht-Hämeisen
..ist die Form, die in pflanzlichen Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten, Nüssen oder grünem Blattgemüse vorkommt. Sie ist für unseren Körper etwas schwieriger zu verwerten, da die Aufnahme stärker von Begleitstoffen im Essen beeinflusst wird. Die Bioverfügbarkeit liegt hier bei ungefähr 2–10 %. Jedoch kann auch pflanzliches Eisen mit der richtigen Kombination und Zubereitung gut vom Körper aufgenommen werden.
Die besten pflanzlichen Eisenquellen in deiner Nahrung
Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte wie Linsen und Kichererbsen, Kürbiskerne oder auch dunkelgrünes Blattgemüse wie Spinat oder Mangold sind wertvolle pflanzliche Eisenquellen. In Kombination mit Vitamin-C-reichem Obst oder Gemüse lässt sich die Bioverfügbarkeit gezielt verbessern.
Für viele ist auch ein Frühstück mit Haferflocken, Nüssen, Samen und frischem Obst ein guter Start in den Tag – nicht nur lecker und sättigend, sondern auch ein natürlicher Eisen-Booster, wenn du die richtigen Zutaten wählst. Und ja: Auch dunkle Schokolade mit hohem Kakaoanteil bringt Eisen mit (je nach Sorte zwischen 3 mg und über 10 mg Eisen pro 100 g) – Genuss darf also durchaus Teil der Eisenversorgung sein.
Ob du dich rein pflanzlich ernährst oder gemischt – entscheidend ist die Gesamtheit deiner Ernährung. Mit einer bewussten Auswahl und cleverer Kombination kannst du deinem Körper täglich das Eisen liefern, das er braucht, um leistungsfähig zu bleiben. Und ganz nebenbei sorgst du auch für eine bunte Vielfalt auf dem Teller.
Superfood Brennnessel: Eisen und Vitamin C in perfekter Kombination
Die Brennnessel ist eine bemerkenswerte Pflanze und eine starke pflanzliche Eisenquelle, die du nicht unterschätzen solltest. Sie enthält nicht nur eine beachtliche Menge an Eisen – oft sogar mehr als Spinat –, sondern glänzt auch mit einer hohen Bioverfügbarkeit. Warum ist das so? Die Brennnessel liefert gleichzeitig viel Vitamin C. Wir sehen uns im nächsten Abschnitt gleich an, warum Vitamin C der Gamechanger ist, wenn es darum geht, die Aufnahme von pflanzlichem Eisen zu verbessern.
Die Natur hat sich schon was gedacht dabei, diese beiden Nährstoffe in einer Pflanze zu vereinen. So unterstützt dich die Brennnessel auf ganz natürliche Weise dabei, deinen Eisenhaushalt im Gleichgewicht zu halten. Du kannst sie vielseitig verwenden, zum Beispiel in Suppen, Smoothies oder als Tee.
Eisenaufnahme und Bioverfügbarkeit über die Nahrung – so holst du das Maximum heraus
Eisenaufnahme clever optimieren: Dein Guide für mehr Bioverfügbarkeit
Die Eisenaufnahme hängt stark davon ab, wie du isst – nicht nur was. Mit ein paar einfachen Strategien kannst du die Bioverfügbarkeit deutlich steigern:
Vitamin C ist der Türöffner Nr. 1 für pflanzliches Eisen. Der Hintergrund: Vitamin C reduziert dreiwertiges Eisen zu zweiwertigem Eisen, das leichter absorbiert wird. Wenn du also Linsen mit etwas Zitronensaft oder Paprika kombinierst, kannst du die Eisenaufnahme aus den Linsen (die eine hervorragende pflanzliche Quelle für Eisen sind!) gezielt verbessern.
Lebensmittel wie Sauerkraut, Kimchi, milchsaures Gemüse oder Sauerteigbrot können die Eisenaufnahme ebenfalls verbessern, da Milchsäure die Löslichkeit von Eisen erhöht. Du siehst – wenn du gesunde Lebensmittel geschickt kombinierst, verbesserst du deine Eisenaufnahme auch dann, wenn du dich vegan ernährst. In Bezug auf fermentierte Produkte wie Kimchi, muss man allerdings auch auf mögliche tierische Zutaten achten.
Außerdem kannst du die Eisenaufnahme aus pflanzlichen Lebensmitteln deutlich steigern, wenn du sie zusammen mit tierischem Eiweiß zu dir nimmst. Besonders effektiv ist hierbei die Kombination mit Geflügel oder Fisch. Dieser Effekt, bekannt als der „Fleischfaktor“, erhöht die Bioverfügbarkeit von Nicht-Hämeisen – das wiederum ist unabhängig von der gleichzeitigen Aufnahme von Vitamin C.
Eisenaufnahme clever optimieren:
Dein Quick-Guide für mehr Bioverfügbarkeit
Tierisches Eisen = besser verfügbar Pflanzliches Eisen = gut kombinierbar Clever kombiniert ist halb gewonnen!
Kombiniere pflanzliche Eisenquellen (z. B. Kidneybohnen) mit Vitamin-C-Stars (Paprika, Brokkoli) und vermeide im selben Zug Kaffee oder starken Tee – so nutzt du das Potenzial deiner Mahlzeit optimal aus!
Hemmstoffe für die Eisenaufnahme kennen und entschärfen
Einige Stoffe können die Eisenaufnahme im Körper hemmen. Mit gezielter Vorbereitung oder geschicktem Timing kannst du diesen Effekt abschwächen:
Phytate
..zu finden in: Vollkorn, Hülsenfrüchten, Nüssen. Wie entschärfen? Einweichen, keimen, fermentieren (z. B. Sauerteigbrot, Tempeh)
Tannine (pflanzliche Gerbstoffe)
..zu finden in: Kaffee, Schwarz-/Grüntee, Rotwein. Wie entschärfen? Getränke mit mind. 1 Stunde zeitlichem Abstand zu einer eisenreichen Mahlzeit zu sich nehmen.
Calcium
..zu finden in: Milch, Käse, Jogurt. Wie entschärfen? Größere Milchportionen separat konsumieren; aufs Timing achten.
Hohe Zink- oder Magnesiumdosen
z. B. aus Nahrungsergänzugen. Die eisenhaltige Nahrung sollte ebenfalls zeitversetzt konsumiert werden...
In aller Kürze:
1. Kombiniere: Eisenquelle + Vitamin C
2. Trenne: Kaffee, Tee & Milch nicht gleichzeitig mit der Eisenquelle
Wie viel Eisen brauchst du – und wer sollte besonders aufpassen?
Der tägliche Eisenbedarf ist so individuell wie du – er ist unter anderem von Alter, Geschlecht und Lebenssituation abhängig. Während Kinder und Jugendliche Eisen für ihr Wachstum und die Entwicklung brauchen, steigt der Bedarf an, wenn Frauen schwanger sind, stillen oder ihre monatliche Regelblutung erleben.
Der tägliche Eisenbedarf (nach D-A-CH-Referenzwerten) liegt bei:
Frauen (19–50 Jahre): 15 mg/Tag
Schwangere: 30 mg/Tag
Stillende: 20 mg/Tag
Männer (ab 19 Jahren): 10 mg/Tag
Kinder & Jugendliche: 8–15 mg/Tag (je nach Alter)
Achte besonders auf deine Eisenversorgung, wenn du …
eine starke Regelblutung hast
schwanger bist oder stillst
dich vegan oder vegetarisch ernährst
viel Sport treibst
unter chronischem Stress oder Entzündungen leidest
Auch wenn du dich rundum gesund fühlst, lohnt sich ein gelegentlicher Blick auf deine Eisenversorgung – vor allem, wenn du zu einer dieser Gruppen gehörst.
Hinweis: Die genannten Werte gelten für die allgemeine Bedarfsempfehlung – nicht als therapeutische Dosierung. Bei Beschwerden oder Unsicherheiten solltest du immer ärztlichen Rat einholen!
Frauen und Eisen – ein besonderes Gleichgewicht
Eisen ist für uns alle wichtig – aber für Frauen spielt es in vielen Lebensphaseneine ganz besondere Rolle. Bereits durch die monatliche Regelblutung verliert der Körper regelmäßig Eisen, das wieder aufgefüllt werden muss. Nicht selten entsteht dadurch ein empfindliches Ungleichgewicht, das sich schleichend auf das Wohlbefinden auswirken kann.
Vielleicht kennst du als Frau das Gefühl? Du bist müde, antriebslos, vielleicht häufiger blass oder weniger belastbar. Natürlich können solche Beschwerden viele Ursachen haben – doch der Eisenspiegel sollte hier nicht übersehen werden.
Bezugnehmend auf die Referenzwerte liegt der tägliche Eisenbedarf bei Frauen im gebärfähigen Alter deutlich höher als bei Männern. Und während der Schwangerschaft verdoppelt er sich sogar – schließlich soll nicht nur der eigene Körper gut versorgt sein, sondern auch das heranwachsende Leben. Auch stillende Frauen benötigen mehr Eisen als sonst, da über die Muttermilch wichtige Nährstoffe weitergegeben werden.
Eisenwert ist nicht gleich Ferritinwert – was du über deinen Eisenspeicher wissen solltest
Vielleicht hast du schon einmal deine Eisenwerte bestimmen lassen – und dich dann gefragt, warum da plötzlich mehrere Begriffe auftauchen: Eisen, Ferritin, Transferrin … Was sagt was aus? Und welcher Wert ist eigentlich entscheidend?
Kurz gesagt: Der klassische Eisenwert im Blut gibt nur einen Momentaufnahme-Wert wieder – also, wie viel Eisen gerade im Blutplasma zirkuliert. Er kann je nach Tageszeit, Ernährung oder körperlicher Belastung stark schwanken und sagt wenig darüber aus, wie gut dein Körper insgesamt versorgt ist.
Ferritin hingegen ist der Speicherwert. Dieser Laborwert zeigt an, wie viel Eisen dein Körper aktuell „auf Vorrat“ hat – in Leber, Milz, Knochenmark oder Muskeln. Ferritin ist also der entscheidende Marker, wenn du wissen möchtest, ob deine Eisenspeicher gut gefüllt sind oder bereits erste Lücken entstehen.
Gerade bei Frauen mit häufigem Blutverlust, chronischer Erschöpfung oder in besonderen Lebensphasen wie Schwangerschaft und Stillzeit kann ein niedriger Ferritinwert vorkommen – selbst dann, wenn der „normale Eisenwert“ noch unauffällig wirkt. Deshalb gilt: Wer es genau wissen will, sollte im Zweifel nicht nur den Eisenwert bestimmen lassen, sondern auch das Ferritin.
Zur Ergänzung wird manchmal auch noch Transferrinsättigung gemessen – sie gibt an, wie viel Transportkapazität im Blut gerade genutzt wird. Zusammen liefern diese Werte ein umfassenderes Bild der Eisenversorgung.
Wichtig: Die Interpretation sollte immer durch eine medizinische Fachperson erfolgen!
Fazit: Dein Körperbewusstsein zählt
Eisen ist kein Nischenthema – sondern eine tragende Säule für Energie, Vitalität und hormonelle Balance.
Mit einer bewussten, abwechslungsreichen Ernährung und ein bisschen Know-how kannst du deine Versorgung gezielt unterstützen und auf ein gesundes Level anheben. Gerade als Frau solltest du deine Eisenversorgung regelmäßig am Radar haben – auch als ein wichtiger Schritt in Richtung körperliche Selbstfürsorge ♥
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