Gesundheitsakrobat im Rampenlicht: Unsere Darmschleimhaut

Zugegeben, die meiste Zeit führt sie ein Schattendasein - kaum jemand macht sich Gedanken über die Darmschleimhaut. Denn im Gegensatz zur Haut, die wir jeden Tag sehen, fühlen und pflegen, beschäftigen wir uns in der Regel erst dann mit unserer Darmmukosa, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Plötzlich auftretender Durchfall, Verstopfung oder verstärkte Blähungen können erste Symptome von Irritationen der Darmschleimhaut sein.

Auch “intestinale Mukosa” genannt, spielt die Darmschleimhaut allerdings eine entscheidende Rolle für die Gesundheit. Sie ist eine dünne Schleimschicht, die die Innenseite unseres Darms auskleidet.

Im Laufe eines 75-jährigen Lebens reisen etwa 30 Tonnen Nahrung und 50.000 Liter Flüssigkeit durch den Darm, mit ihnen zahllose Krankheitserreger und Giftstoffe. Der Darm wird bis zu acht Meter lang und misst nur wenige Zentimeter im Durchmesser.

Die Hauptaufgabe der Darmschleimhaut besteht darin, Nährstoffe und Wasser aus der Nahrung aufzunehmen und in den Blutkreislauf zu transportieren, um den Körper konstant mit der notwendigen Energie zu versorgen.

Multifunktionstalent Darmschleimhaut

  • Die wohl wichtigste und komplexeste Aufgabe der Darmschleimhaut ist es, Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Proteine, Fette, Vitamine und Mineralstoffe aus der zugeführten Nahrung aufzunehmen. Diese Nährstoffe werden in den Blutkreislauf geleitet und versorgen den Körper mit Energie und essenziellen Bausteinen.
  • Sie absorbiert Wasser aus dem Nahrungsbrei im Verdauungstrakt. Dies ist entscheidend, um den Körper vor dem Austrocknen zu schützen und den Stuhlgang zu regulieren.
  • Die Darmschleimhaut dient als Schutzbarriere, die potenziell schädliche Substanzen vom Körper fernhält, darunter Krankheitserreger wie Bakterien und Viren, Toxine und Allergene. Sie verhindert, dass diese Substanzen in den Blutkreislauf gelangen.
  • Als wichtiger Bestandteil des Immunsystems enthält die Darmschleimhaut Lymphgewebe und Immunzellen, die Infektionen bekämpfen und Entzündungen regulieren.
  • Die Darmschleimhaut produziert verschiedene Hormone, die u. a. auch für den Blutzuckerspiegel verantwortlich sind.
  • Außerdem werden in der Darmschleimhaut Verdauungsenzyme produziert, die bei der weiteren Aufspaltung von Nahrungsmitteln helfen und die Verdauung unterstützen.
  • Neben der Verdauung von Nahrung und der Aufnahme von Nährstoffen steht der Darm in enger Kommunikation mit dem Gehirn. Das kann man sich wie ein ständiges, wechselseitiges Telefongespräch vorstellen, durch das der Darm im ständigen Austausch mit dem Rest des Körpers steht.

Was bringt die Gesundheit der Darmschleimhaut aus dem Gleichgewicht?

  • Ungesunde Ernährung

Nahrung, die arm an Ballaststoffen, aber reich an Zucker und verarbeiteten Lebensmitteln ist, kann der Darmgesundheit schwer zusetzen. Diese Ernährungsweise fördert das Wachstum von ungünstigen Bakterien und schädigt die Schleimhaut.

  • Stress

Chronischer Stress kann die Darmgesundheit negativ beeinflussen. Stress bewirkt, dass sich die Darmbewegungen verlangsamen und Entzündungen gefördert werden, was wiederum zu einer gestörten Schleimhaut führen kann.

  • Infektionen

Krankmachende Bakterien, Viren oder Parasiten können die Darmschleimhaut schädigen und ebenfalls Entzündungen verursachen.

  • Entzündliche Darmerkrankungen (wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa):

Diese chronischen Erkrankungen verursachen Entzündungen im Darm und können die Schleimhaut nachhaltig schädigen.

  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Nahrungsmittelallergien oder -intoleranzen können Entzündungen und Schäden an der Darmschleimhaut verursachen, insbesondere bei unbehandelter Zöliakie.

  • Alkohol- und Drogenkonsum

Auch der übermäßige Konsum von Alkohol und Drogen schädigt die Darmschleimhaut und fördert Entzündungen.

  • Umweltfaktoren

Toxine und Schadstoffe in der Umwelt können die Darmgesundheit beeinflussen, speziell bei langfristigem Kontakt mit diesen Stoffen.

  • Medikamente & Antibiotika

Einige Medikamente (wie Schmerzmittel) können die Darmschleimhaut schädigen, wenn sie über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Auch die Einnahme von Antibiotika kann nicht nur schädlichen Bakterien den Garaus machen, sie beeinflussen auch die nützlichen Bakterien der Darmflora, was das Verhältnis zwischen guten und schlechten Bakterien aus dem Gleichgewicht bringt..

Förderung von Gesundheit und Regeneration der Darmschleimhaut

Unsere Darmschleimhaut ist ein hoch regeneratives Gewebe, bei dem sich die Zellen in einem erstaunlich schnellen Tempo alle 1-3 Tage vollständig erneuern. Wenn die Darmschleimhaut beschädigt wird oder nicht die optimale Pflege erhält, kann sie ihre entscheidende Funktion als Schutzbarriere nicht mehr zuverlässig erfüllen - der Darm wird durchlässig, was auch als "Leaky Gut" bezeichnet wird.

Darmfreundliche Ernährung? Ballaststoffe sind essenziell!

Unsere Darmbakterien ernähren sich von Ballaststoffen. Um die „guten“ Bakterien in der Darmflora zu stärken, solltest du dich möglichst ballaststoffreich ernähren. Ballaststoffe kommen hauptsächlich in pflanzlichen Lebensmitteln vor. Zu nennen sind hier Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte sowie Nüsse und Samen. Hülsenfrüchte können zuweilen auch zu Blähungen führen. Bei ihrer Zubereitung kann es helfen, die getrockneten Hülsenfrüchte lange einzuweichen und dann in frischem Wasser zu kochen.

Auch fermentierte Lebensmittel sind unserem Darm herzlich willkommen. Sie enthalten Milchsäurebakterien, die der Darmflora gut tun. Solche Kulturen finden sich beispielsweise in Joghurt, Quark, Buttermilch, Skyr, Kefir oder Ayran.

Um die Darmschleimhaut in ihrer wichtigen Rolle als Schutzbarriere umfassend zu unterstützen, ist eine optimale Versorgung mit Mikronährstoffen von entscheidender Bedeutung. Gezielte Vitamine und Mineralstoffe sind unerlässlich, um das Wachstum und die Regeneration der Darmschleimhautzellen zu fördern. Besondere Beachtung verdient die Aminosäure Glutamin, da sie als bevorzugte Energiequelle für die Zellen der Darmschleimhaut dient. Zudem kann eine darmfreundliche Ernährung auch sinnvoll mit Probiotika und Präbiotika ergänzt werden.

Energiequelle für die Darmschleimhaut: L-Glutamin

Aminosäuren sind die Grundbausteine von Struktur- und Funktionsproteinen im Körper. Sie spielen eine wesentliche Rolle bei der Erhaltung einer gesunden Darmwand und ihrer Barrierefunktion. Insbesondere L-Glutamin ist ein wichtiger Nährstoff für die Schleimhautzellen im Magen-Darm-Trakt.

Regulierender Vitalpilz: Igelstachelbart - Hericium erinaceus

Hinter dem ungewöhnlichen Namen steht ein seltener Vitalpilz, der seit Jahrhunderten für seine regulierenden Wirkungen auf Körper und Psyche geschätzt wird. Nach der TCM hilft er, den durch Stress und ungesunde Lebensführung gestörten Organismus wieder in ein natürliches Gleichgewicht zu bringen. Hericium enthält sämtliche essenziellen Aminosäuren und unterstützt eine gesunde Darmflora und Magen-Darm-Funktion. Außerdem ist er reich an Zink, Kalium, Eisen, Selen und Phosphor. Das macht ihn für den menschlichen Körper sehr wertvoll. Der Pilz hat den Ruf als Aktivator der Schleimhäute.

Vielfalt in der Darmflora: Gute Bakterien vermehren

85 % der Bakterien, aus denen unsere Darmflora (Mikrobiom) besteht, sind gute Bakterien, denn sie sorgen dafür, dass Verdauung und Immunsystem optimal funktionieren. Die restlichen 15 % sind sog. Fäulnisbakterien, die in geringen Mengen nicht schädlich sind. Eine unausgewogene Ernährung mit viel Zucker, Fleisch und Fertiggerichten hingegen schafft ein Paradies für Fäulnisbakterien, die sich dann stark vermehren können. 

Bring´ deine Darmschleimhaut zum Tanzen

Wieder einmal zeigt sich, dass gesunde Ernährung, Stressbalance und die optimale Versorgung mit den entsprechenden Mikronährstoffen entscheidend sind für die Zusammensetzung des Darm-Mikrobioms und damit auch für unser Immunsystem und unsere Gesundheit. Es ist nie zu spät, den Darm aus seinem Schattendasein hervorzuholen und wirksame Veränderungen in die Ernährungsgewohnheiten einzubauen. Nicht nur dein Darm wird es dir danken - auch dein Immunsystem und deine Psyche, die so eng an das Multitalent geknüpft sind, werden ihre Freude mit dir und aneinander haben!


Quelle und weiterführende Literatur:
https://forumviasanitas.org/
https://www.heilkraftderalpen.org/

Belmonte, L. et al. (2007). Effects of glutamine supplementation on gut barrier, glutathione content and acute phase response in malnourished rats during inflammatory shock. World J Gastroenterol. 13(20):2833-40.
Cruzat V, et al (2018). Glutamine: Metabolism and Immune Function, Supplementation and Clinical Translation. Nutrients. 10(11):1564.
Perna S, et al (2019). The Role of Glutamine in the Complex Interaction between Gut Microbiota and Health: A Narrative Review. Int J Mol Sci. 20(20):5232.

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