Fit und mobil bis ins hohe Alter! Das wollen wir, dazu müssen wir uns bewegen. Aber bitte gelenkschonend! Schon bei kleinsten Bewegungen werden Gelenke und Gelenkknorpel beansprucht. Solange jede Bewegung „smooth“ abläuft, vergessen wir gerne auf sie. Doch als Grundlage unserer Beweglichkeit und benötigen sie eine Sonderbehandlung. Ohne Knochen, Knorpeln, Gelenke und Muskeln wäre Gehen, Stehen, Sitzen und Greifen nicht möglich. Zusammen bilden sie den Stütz- und Bewegungsapparat des Körpers, der uns tagtäglich durchs Leben trägt. Lasst uns behutsam mit ihm umgehen und ihn mit der richtigen „gelenkgesunden“ Ernährung stärken!
Die Pufferzonen
Damit wir uns bewegen können, verbinden Gelenke unsere Knochen, sorgen so für Stabilität und dämpfen Druckeinwirkungen. An ca. 140 Stellen im ganzen Körper befinden sich echte – jene mit einem hohen Bewegungsspielraum wie an Knie und Hüfte – und unechte Gelenke – jene, die nur eingeschränkt beweglich sind. Bänder und Muskeln halten die Gelenke in ihrer Position. Damit die Gelenkflächen nicht aneinander reiben, sind sie von einer Knorpelschicht und einem Gleitfilm ummantelt. Die Gelenkschmiere besteht hauptsächlich aus Hyaluronsäure, Eiweiß und Wasser und versorgt den Knorpel mit wichtigen Nährstoffen.
6 Tipps für ein „gelenkfreundlicheres“ Training
- Muskeln, Sehnen und Bänder brauchen Zeit, um sich an Bewegungsabläufe zu gewöhnen
- Lass das Aufwärmen nicht ausfallen
- Auf die richtige Technik der jeweiligen Übung kommt es an
- Achtung beim ganz Durchstrecken
- Nimm dir ausreichend Zeit zum Regenerieren
Wenn's knackst und knirscht
Wer kennt es nicht? Verharrt man zu lange in einer Position, schon knacken die Gelenke. Solange das Gelenkknacken keine Schmerzen verursacht, ist das noch kein Grund zur Sorge. Treten allerdings Beschwerden auf, ist Vorsicht geboten. Gelenkprobleme sind keine Seltenheit. Sind Gelenke und Knorpel abgenützt, kann sich daraus die Gelenkkrankheit Arthrose entwickeln. Eine Schädigung des Gelenkknorpels, die sich langsam anpirscht und der häufigste Konsultationsgrund in der therapeutischen Praxis ist.
Arthrose kann durch langjährige Über- oder Fehlbelastung, durch Abnutzung der Gelenke, durch schwere körperliche Arbeit oder sportliche Betätigung im Grunde bei jedem Gelenk entstehen. Im Gegensatz zur Arthritis – eine durch Schwellung und Rötung begleitete Entzündung des Gelenks – sind die typischen Symptome im Anfangsstadium einer Arthrose Gelenksteifigkeit, Anlauf- und Belastungsschmerzen.
Ernährung und Gelenkgesundheit
Eine gesunde Ernährung wirkt sich in jeder Hinsicht positiv auf den Körper auf. Verzichtet man auf ungesunde Fette und künstliche Zuckerquellen, entlastet man den Körper von unbrauchbaren Nahrungsbestandteilen. Isst man hingegen ausgewogen und vitalstoffreich, gibt man ihm die Werkzeuge an die Hand, die er braucht, um deine Gesundheit zu erhalten. Auch deine Gelenke, Knorpel und Knochen schöpfen daraus! Dein Bewegungsapparat profitiert besonders von einer vollwertigen, basenüberschüssigen – zu viele Säuren im Körper können die Entstehung einer Arthrose fördern -, antioxidantienreichen und darmfreundlichen Ernährung. Mit Fokus auf Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs, saisonal und frisch!
Nahrungsergänzungsmittel stellen eine Möglichkeit dar, Nährstoffmängel auszugleichen oder präventiv vorzusorgen. Bestimmte Nährstoffe fördern den Knochenaufbau und die Gelenkregeneration. Das extrazelluläres Strukturprotein Kollagen etwa, das sich aus Proteinen und Aminosäuren zusammensetzt, wirkt an der Festigkeit des Bindegewebes und der Flexibilität der Knorpel mit. Vitamin C trägt zu einer normalen Knorpelbildung bei, Vitamin E schützt die Zellen vor oxidativem Stress, der bei entzündlichen Prozessen im Gelenk entsteht. Vitamin D spielt eine zentrale Rolle im Knochenstoffwechsel und ist deshalb auch für die Gelenke bedeutsam. Die Vitamine der B-Reihe sind für Stoffwechselprozesse essentiell. Die Spurenelemente Zink, Kupfer, Mangan und Molybdän sind am Wachstum der Knorpel-, der Knochen und des Bindegewebes beteiligt.
Quelle und weiterführende Literatur:
https://forumviasanitas.org/
https://www.heilkraftderalpen.org/
Gröber Uwe: Orthomolekulare Medizin, Ein Leitfaden für Apotheker und Ärzte, 3. Auflage (2008), Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, ISBN: 978-3-8047-1927-9 2).
McAlindon TE, et al. (2011). Change in knee osteoarthritis cartilage detected by delayed gadolinium enhanced magnetic resonance imaging following treatment with collagen hydrolysate: a pilot randomized controlled trial. Osteoarthritis Cartilage. 19 (4): 399-405
Zdzieblik D, et al (2015). Collagen peptide supplementation in combination with resistancetraining improves body composition and increases muscle strength in elderly sarcopenicmen: a randomised controlled trial. Br J Nutr. 114(8):1237- 45